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04.04.2025 Medientipp

Herzerkrankungen bei Krebspatienten

Prof. Baldus und Dr. Seuthe im ZDF

Prof. Dr. Stephan Baldus und Dr. Katharina Seuthe, Fotos: Michael Wodak/Klaus Schmidt

Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. Stephan Baldus und Oberärztin Dr. Katharina Seuthe von der Kardiologie im Herzzentrum der Uniklinik Köln sprechen in einem Beitrag des ZDF-Magazins „Volle Kanne“ (ab Min. 59:44) über die Onkologische Kardiologie.

Moderne Krebsmedikamente sind sehr wirksam gegen Krebs, aber haben zum Teil starke Nebenwirkungen. Im Fall von Heike Bödeker eine seltene, aber oft tödliche Nebenwirkung. Sie bricht vor rund zwei Jahren auf der Straße mit einem Herzstillstand zusammen. Ärzte der Uniklinik Köln haben die Ursache des Herzstillstands gefunden. Eine Herzmuskelentzündung, die Nebenwirkung eines Medikaments gegen Krebs das die Patientin seit 2020 nimmt.

„Die neuen Therapien sind revolutionär in der Behandlung von Tumoren. Die Aktivierung des Immunsystems, um den Tumor zu bekämpfen, kann aber leider auch zum Angriff auf körpereigene Strukturen führen. Bei dieser Patientin war der Herzmuskel ein Ziel dieser Immunzellen, was zur Entzündung des Herzmuskels geführt hat“, erklärt Prof. Baldus. Um die Auswirkungen von Krebsmedikamenten auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch besser zu erforschen, hat sich die Fachrichtung der Onkologischen Kardiologie gegründet.

„Die bessere Behandlung soll Risikopatienten früher identifizieren und so Herz-Kreislauf-Erkrankungen ganz oder zumindest schwere Schäden verhindern. Wir sprechen mit den Onkologen auch über Therapieänderungen wie eine Dosisreduktion oder einen Medikamentenwechsel“, sagt Dr. Seuthe. Im Fall von Frau Bödeker haben Kardiologen und Onkologen der Uniklinik gemeinsam empfohlen, weiter Medikamente für ihr Herz zu nehmen, aber die Krebstherapie abzubrechen. Bei der Abwägung wurde das Risiko für das Herz der Patientin als höher eingeschätzt. Bisher ist der Krebs nicht wieder gekommen.